Aktuelle Meldungen

Zurück

Zurück

21. November 2023

„Weihnachtsoratorium“

Am 2. Adventssonntag führen der St.-Marien-Projekt-Chor, Orchester mit Pauken und Trompete und 4 Solisten das bekannte „Weihnachtsoratorium“, Teile 1 bis 3, von Johann Sebastian Bach (1685-1750) auf. Sonntag, den 10. Dezember 2023 (2. Advent) um 16.oo Uhr in der St. Marien-Kirche, Delmenhorst, Louisenstraße.

Großansicht öffnen

Der Eintritt kostet 20 € (erm. für Behinderte + Studenten 10€), Eintritt bis 18 Jahre frei. Karten im Vorverkauf bei Buchhandlung Sabine Jünemann (Lange Str. 37) und im Pfarrbüro St. Marien (Louisenstraße 22),
und an der Tageskasse. Einlass ist ab 15.30 Uhr. Freie Platzwahl.

"Oratorium, welches die heilige Weynacht über in den beiden Haupt-Kirchen zu Leipzig aufgeführet wurde. Anno 1734" – so lautete der Titel des gedruckten Textbuches, das zu den Festgottesdiensten zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag 1734 und dem Epiphaniasfest vom 6. Januar des folgenden Jahres an den Toren von St. Thomas und St. Nicolai verkauft wurde. In diesen beiden Hauptkirchen Leipzigs wurden die sechs Kantaten, aus denen sich das Gesamtwerk aufbaut, jeweils vormittags und nachmittags aufgeführt. Prediger, Sänger, Stadtmusiker und der Kantor, zu dessen Pflichten neben dem Orgelspiel die Komposition von Kantaten, Motetten und Passionen gehörte, waren an diesen Tagen, die einen Höhepunkt des Kirchenjahres und des bürgerlichen Lebens bezeichneten, vollauf beschäftigt.
Man ist verlockt, sich einmal in die damalige Funktion und Situation des heute berühmten und den Musikfreunden und Gebildeten der ganzen Welt als "Weihnachts-Oratorium" vertrauten Werkes zurückzuversetzen:
Zuhörer der ersten Aufführungen waren die Mitglieder der beiden Gemeinden St. Thomas uns St. Nicolai (Leipzig). Nicht ein rein musikalisches Interesse hatte sie in die Kirche geführt, sondern die selbstverständliche Pflicht des geistlichen Jahreslaufes und der Wunsch nach Erbauung. Solche Erbauung fanden sie in der Predigt, in den ihnen vertrauten Worten des Evangeliums, in der im Textbuch nachzulesenden Poesie des Textdichters und schließlich in der Musik. Wer Bibelwort und Poesie, aus denen sich zu jener Zeit ein Kantatentext zusammensetzte, vertont hatte, war im Textbuch nicht angegeben. Das musste gar nicht angegeben werden, da nicht ein neugieriges Konzertpublikum, sondern ausschließlich die Gemeindemitglieder, denen ihr Kantor eine vertraute Figur war, zeugen der Aufführung waren. Es entstanden zu den einzelnen Festtagen (1.,2.,3. Weihnachtstag, Neujahr (Fest der Beschneidung Christi, Sonntag nach Neujahr und Epiphanias (Fest der Erscheinung Christi) je eine Festkantate. Bach hatte schon mehrfach Kantaten für die Gottesdienste der Weihnachtszeit schreiben müssen, aber erst im Winter 1734 beschloss er, die sechs Kantaten, deren jede einzeln aufzuführen war, dennoch in Bezug auf Zusammenhang und Ablauf zu einem in sich geschlossenen Ganzen zu verbinden.
Ein Oratorium ist eine Komposition, die eine biblische Handlung durchlaufend darstellt. In diesem Fall beginnt es mit der Geburt Christi (nach Lukas) und endet mit der Anbetung der Könige (nach Matthäus). Dieser vom Evangelisten erzählte Ablauf wird durch die Choräle, in denen sich die Gemeinde symbolisiert, durch repräsentative Chöre und "betrachtende" Arien, Duette und Terzette in sechs Abschnitten dargestellt.

Im ersten Teil des Weihnachts-Oratoriums geht es um die Zeit vor Jesu Geburt. Die Christenheit preist seine Ankunft ("Jauchzet, frohlocket").Weiter handelt dieser Teil davon, dass Maria und Joseph, durch ein Gebot des Kaisers Augustus, gezwungen waren, ihre Heimat Galiläa zu verlassen und sich in Josephs Geburtsort Bethlehem zählen zu lassen. Das Rezitativ Nr. 6, "Und sie gebar" berichtet von Jesu Geburt.

Der zweite Teil des Weihnachts-Oratoriums handelt von der Nachricht Jesu Geburt an die Hirten. Ein Engel erscheint dem Hirtenvolk, das nachts auf einem Feld außerhalb Bethlehems seine Herden hütet, und berichtet von der Geburt des Erlösers. Er befiehlt ihnen, nach Bethlehem zu pilgern und den Heiland zu preisen.

Der dritte Teil des Weihnachts-Oratoriums behandelt die Ankunft der Hirten im Stall in Bethlehem ("Und sie kamen eilend").Im Choral Nr. 33, "Ich will dich mit Fleiß bewahren", schwört die christliche Gemeinschaft ewige Treue und legt sein Schicksal in die Hände des Erlösers.

CHOR:
Der St.-Marien-Chor ist ein Chor der Kirchengemeinde St. Marien. Neben der Liturgiegestaltung führt er regelmäßig Konzerte mit Orchester durch. Zum "Stammchor" kamen auch in diesem Jahr Projektsänger*innen hinzu, die über einen gewissen Zeitraum mitgeprobt haben und das Chorwerk mit aufführen. Die Aufführung des  "Weihnachtsoratorium 1-3" ist das Ergebnis der intensiven Chorarbeit der letzten Zeit.