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23. Dezember 2024

Weihnachtsgruß 2024 „Mache dich auf und werde licht“,

das haben wir uns in der Adventszeit in unserer Pfarrgemeinde einander zugesprochen! Sind diese Worte nicht das, wozu uns Jesus immer wieder aufruft in all seinen Botschaften? Licht, Freude, Liebe, Freundschaft, Verständnis, Empathie, ein offenes Ohr, das ist doch das Wichtigste, von dem wir alle leben.

Krippe in St. MichaelGroßansicht öffnen

Bei dem Gedanken an Licht im Advent denke ich an meine Kindheit in Kerala zurück, wo wir in der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest jeden Tag schon um 6 Uhr morgens in der Dunkelheit mit einer Taschenlampe die 2 Kilometer zur Kirche gegangen sind, um miteinander den Gottesdienst zu feiern. Nach dem Gottesdienst sahen wir oft den roten Sonnenaufgang in den blauen Himmel hinauf. Wir sind vom Dunkel ins Licht gegangen… … auch wir sind heute aufgerufen, uns aufzumachen, vom Licht erfüllen zu lassen und selber für die Schöpfung um uns herum zum Licht zu werden. Als Kind habe ich die Adventszeit – ähnlich wie die Fastenzeit – als Zeit der ruhigen Vorfreude auf das große Fest der Geburt unseres Heilandes erlebt. In Deutschland leuchten schon in der Adventszeit viele Lichter – in den Häusern und auf den zahlreichen Weihnachtsmärkten. Wenn sie uns zur Frage führen, was denn wirklich „Licht“ in unser Leben bringen kann, wo und wie wir für andere Licht sein können, dann ist es gut so.

In der Krippenausstellung in Münster las ich im vergangenen Jahr Worte, die mich bewegt haben:

Ich steh an deiner Krippe hier, oh Jesus, du mein Leben.
Sieh, meine Taschen sind so leer, was kann ich dir nur geben?
Mein Gloria klingt leise heut,
weil Unrecht laut zum Himmel schreit,
komm mit mir auf die Reise.

Wir halten hier in einem Dorf tief in der Ukraine,
wo früher eine Kirche war, steht heute eine Ruine.
Kein Platz mehr für das Himmelskind,
und durch das Fenster bläst der Wind,
wir können hier nicht bleiben.

Sie warten auf dich, Friedensfürst. Sieh nur die Not im Jemen,
wo andere Länder Kriege führen und Kindern Heimat nehmen.
Das Wasser ist schon lange knapp,
vom Essen wird hier keiner satt,
auch nicht am Heiligabend.

Und an der Grenze zum Iran, wird uns der Pass genommen.
Es geht nicht weiter, Jesuskind, hier bist du nicht willkommen.
Hör, wie man auf den Straßen schreit,
nach Freiheit und nach Sicherheit,
lass endlich Friede werden.

Ich steh an deiner Krippe hier, oh, Jesus, du mein Leben.
Nach dieser Reise wird mir klar, was ich dir könnte geben.
Nimm meine Hände, teil das Brot,
wo Hunger ist, und in der Not,
da lass uns helfen, heilen!“

„Mache dich auf und werde licht“, das sollen nicht nur gesprochene oder gesungene Worte in unserem Leben sein. Mögen sie für jeden von uns zu einer Aufforderung werden, licht zu sein – da, wo er steht mit seinen Möglichkeiten! Dann werden wir die Erfahrung machen, so wie es in dem afrikanischen Sprichwort heißt: „Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.“

Im Namen des Seelsorgeteams wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

Pfarrer Thomas Mappilaparambil