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19. Mai 2021

1961-2021 - 60 Jahre Orgel der St.-Marien-Kirche Delmenhorst

Die Orgel der St.-Marien-Kirche ist am Pfingstsonntag genau vor 60 Jahren, also am 21. Mai 1961, um 10 Uhr in festlicher Art eingeweiht worden. Die Orgel ist von der Konferenz der Landesmusikräte in Deutschland zum Instrument des Jahres 2021 erklärt worden und seit 2017 sind Orgelmusik und Orgelbau durch die UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt. Sie ist das erste Tasteninstrument, das zum Instrument des Jahres gekürt wurde.

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Orgelbau und Orgelmusik als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt

Hochspezialisiertes Erfahrungswissen und besondere Fähigkeiten

  • 400 handwerkliche Orgelbaubetriebe mit etwa 2.800 Mitarbeitern, 180 Lehrlingen sowie 3.500 hauptamtlichen und zehntausenden ehrenamtlichen Organisten prägen das Handwerk und die Kunst des Orgelbaus und der Orgelmusik in Deutschland.
  • Ungefähr 50.000 Orgeln sind derzeit hierzulande im Einsatz.
  • Im Dezember 2017 hat der Zwischenstaatliche Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe über diese zweite deutsche Nominierung entschieden.

Ursprung vor über 2000 Jahren in Afrika

  • Die Orgel, der Orgelbau und die Orgelmusik wurden vor mehr als 2.000 Jahren im hellenistischen Ägypten erfunden und gelangten über Byzanz nach Europa, wo sie seit der Karolingischen Renaissance als Kulturgut bis in die Gegenwart weiterentwickelt wurden.
  • Seit dem Mittelalter werden Orgeln aus Europa, wo die meisten Orgeln gebaut werden, in viele Länder weltweit exportiert.
  • Deutschland zählt weltweit zu den wichtigsten Ländern für die Weiterentwicklung des Orgelbaus und der Orgelmusik. Im Orgelbau verbinden sich Wissen im Umgang mit der Natur und traditionelles Handwerk mit innovativer Technik der jeweiligen Epoche.
  • Seit dem Mittelalter ist Orgelmusik auch Teil der kirchlichen Liturgie. Sie hat viele Komponisten, wie Bach, Liszt oder Mendelssohn-Bartholdy in Deutschland und darüber hinaus inspiriert.

Hintergrundinformationen zum Immateriellen Kulturerbe

  • Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt von Kulturformen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.
  • Über 390 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Naturwissen aus aller Welt sind derzeit von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin und die italienische Geigenbaukunst.
  • Bis heute sind über 175 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Formen Immateriellen Kulturerbes sind entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, vermitteln Identität und Kontinuität. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder neugestaltet. Immaterielles Kulturerbe ist oft auch die Grundlage von materiellem Kulturerbe.