Guido Wachtel, Sabine Ciomber-Günther und Jessica Grud haben ein paar der knapp 50 Fragen für die Firmbewerber:innen in den Gottesdiensten in St. Marien beantwortet. Hier finden Sie nun die schriftliche Ausführung zum Nachlesen.
Wir wünschen Ihnen Freude beim Lesen und wenn weitere Fragen aufkommen sollten – fragen Sie uns einfach!
Frage: Wie alt war Pfarrer Wachtel als er wusste, dass er Pfarrer werden möchte? Warum ist er Priester geworden?
Antwort:Da gab es nicht den einen Moment, wo alles klar war. Sondern ich bin da über Jahre hineingewachsen. Zunächst einmal habe ich viel nach dem Glauben gefragt, wohl ausgelöst durch den frühen Tod meines Vaters. Er starb, als ich in der ersten Klasse war. Ich erlebte, dass der Glaube für meine Mutter und mich ein Halt war, um damit klarzukommen. Ich hatte die Gewissheit, dass mit dem Tod nicht alles aus ist und dass ich meinen Vater einmal wiedersehen werde.
Später war ich in meiner Heimatgemeinde sehr aktiv (Messdiener und Gruppenleiter, Jugendchor und Ferienlager…), und ich merkte, dass der Glaube mir half, als Jugendlicher mit dem Leben und meinen Fragen klarzukommen. Ich brauchte nichts Schlimmes verdrängen und konnte mich an Schönem ehrlich freuen. Ich war nicht von Mode oder Meinungstrends in meiner Schulklasse abhängig, ich hatte eben einen tieferen Halt für mein Leben.
Und auch die Frage nach dem Priesterwerden klärte sich allmählich. Mein Großonkel war Priester, und ich habe ihn sehr gemocht (ich nutze jetzt noch seinen Kelch!). In den Jahren vor dem Abitur fühlte ich mich mehr und mehr zu diesem Weg hingezogen und berufen. So dass ich direkt nach dem Abitur Studium und Ausbildung begann. Auch das lief nicht alles glatt, da gab es Sicherheit und Zweifel, aber im Oktober 1996 bin ich dann in Rom zum Priester geweiht worden.
Von Guido Wachtel
Frage: Bist du für oder gegen die Abschaffung des Zölibats?....